Hoffnung auf Gleichstellung: Japan auf dem Weg zur Ehe für alle
Ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichstellung wurde in Japan getan, als zwei Gerichte in Tokio und Sapporo das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen als verfassungswidrig einstuften.
Diese bahnbrechenden Urteile betonen das unveräußerliche Grundrecht, entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung zu leben, und fordern nun von der Politik, durch entsprechende Gesetze die rechtliche Diskriminierung zu beenden.
Aktuell ist Japan das einzige G7-Land ohne Ehe oder rechtlichen Schutz für gleichgeschlechtliche Paare, obwohl 70% der Bevölkerung die Ehe für alle befürworten. Trotz Widerstands seitens der Partei des Premierministers, geben die neuen Urteile Hoffnung auf einen baldigen Wandel.
Das Urteil des Landesgerichts in Sapporo vom 17. März 2021 stellte fest, dass die Weigerung der Behörden, gleichgeschlechtliche Ehen zu erlauben, verfassungswidrig sei. Die Richter argumentierten, dass es diskriminierend sei, kein Gesetz für gleichgeschlechtliche Ehen zu haben. Die Regierung hatte bisher argumentiert, dass die Ehe als Einverständnis "beider Geschlechter" und als Akt zwischen "Mann und Frau" beschrieben werde. Die Kläger betonten jedoch, dass die Verfassung von 1947 keine gleichgeschlechtliche Ehe verbiete.
Das Urteil von Sapporo wird historisch betrachtet, da zum ersten Mal von einem Gericht bestätigt wurde, dass homosexuelle Paare rechtlich diskriminiert werden. Es wird gehofft, dass dieses Urteil auch in ähnlichen Klagen von gleichgeschlechtlichen Paaren in anderen Städten Auswirkungen haben wird.