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Kolumne: Dorian & Candy Licious treiben’s bunt!

2022-03-22|20:03 · von Redaktion1

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© Martin Darling

Der ehemalige Lehrling der Buchhhandlung LÖWENHERZ, Vienna Pride-Mitorganisator und Mariahilfer Lokalpolitiker Dorian Rammer ist 25 Jahre alt und berichtet in dieser Kolumne gelegentlich von seinen Eindrücken in der Wiener Gay-Szene. Diesmal dreierlei im Mittelpunkt: Candy Licious, Astronaughty und eine juicy Auftaktparty im Why Not.


Liebe Leser*innen, was soll ich sagen? In meinem ersten, einleitenden Beitrag über Mario Soldos jüngste Vernissage habe ich ja bereits angedeutet, dass ich mir meine Kräfte am Wochenende für einen zweiten Abend sparen müsste… Nun ja, gut habe ich daran getan – Samstag stand sehr viel am Programm. Aber lest selbst!

Am frühen Samstagabend mache ich mich auf zu meinem Freund S. zum Vorglühen, im Gepäck eine gute Flasche Weißwein als Mitbringsel. S. kenne ich schon sehr lange, seit Kurzem scheint sich die bestehende oberflächliche Freundschaft allerdings in mehr umzuwandeln – ganz ehrlich: gerade das richtige Timing. Wir quatschen und quatschen, wir lachen - und die Zeit vergeht wie im Flug. Gegen 23 Uhr eilen wir zu unserer ersten Station: das Why Not in der Wiener Innenstadt (Tiefer Graben 22, 1010 Wien – die Adresse weiß ich sogar im Schlaf auswendig).

Der szenebekannte Fotograf und kreative Make Up-Künstler Markus Disper feiert dort seinen 30. Geburtstag und hat gemeinsam mit Crystal O extra das Duo „The Villbergs“ teuer aus Schweden eingeflogen. Diese leiten nämlich gleichzeitig die neue Why Not-Veranstaltungsreihe „ClubKids“ ein – der nächste Termin dieser Reihe mit ähnlichen Kunstfiguren ist für Samstag, den 7. Mai 2022, angesetzt.

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2022-03-22|20:04 · von Redaktion1

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Gleich beim Hereinkommen in den Club wird mir klar: Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben. Die Deko an diesem Abend hier macht sprachlos! Zu viel mehr als dieser Feststellung und einer Begrüßung von Markus komme ich leider nicht – denn plötzlich spüre ich mein Handy vibrieren: Die Dragqueen & meine liebe Freundin Miss Candy Licious ruft an. Ich flitze vor die Tür und hebe ab. Sie macht heute Dienst am „Astronaughty“ im Flex – ich müsse bitte unbedingt JETZT sofort zu ihr kommen, die Party sei grenzgenial und sie hätte bereits zwei heiße Abenteuer am WC hinter sich. Ich vertraue Candys Einschätzungsvermögen und ziehe also mit S. schnellstmöglich weiter – denn wenn die Frau Kollegin ruft, dann muss dem schließlich gefolgt werden!

Wir spazieren zum Flex und schreiten die Stiegen bei der Augartenbrücke hinunter, da erkenne ich schon die lange Schlange vor dem Eingang – auf Candy Licious‘ Urteil ist Verlass. So wie ich den glücklicherweise durch meinen „Journalistenpass“-begünstigten Eintritt passiert habe, begrüßt mich Candy sogleich und informiert mich über ihr Erlebtes. Angesichts der einige Gedächtnislücken-umfassenden Nacht bleibt mir wirklich nichts anderes über als ihre Worte hier 1 zu 1 für euch abzudrucken:
„Ich weiß, du hast schon lange nichts mehr hier auf gayboy.at von mir gehört, aber ich muss dir unbedingt erzählen, was ich erlebt hab! Nach Jahren der Partypause (die Jahreszeiten von Dragartists sind anders!) geht es seit drei Wochen endlich rund in Wien – und nein, ich meine nicht die Privatparties ;-) Ich war wirklich froh von Veranstalter Michael Strommer vom Astronaughty die Einladung für heute erhalten zu haben, als „Candy Girl“ die Gäste zu begrüßen.

Und wie du ja weißt, liebe ich es nicht nur an Lollies zu lecken, sondern auch meinen Vorratsschrank daheim zu leeren und meine Sweets auszuteilen. Neben dem heißen Astronaughty-Welcome-Shot-Boy zu stehen habe ich ebenso vermisst, wie die ganze Nacht in High Heels zu geilen Beats von DJ Shane, Marc St. James oder Max Viertl zu tanzen.

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2022-03-22|20:05 · von Redaktion1

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Aber ich habe nicht nur für Süßes gesorgt – als Red Ribbon Angel der Aids Hilfe Wien war ich fleißig im Einsatz und habe den Gästen vom Astronaughty Kondome und Infoflyer der Aids Hilfe ausgeteilt. Jaja – du weißt Bescheid: Der Schutz geht eben immer vor!

Aber nachdem ich mit meiner Arbeit fertig war und ich alle Partymäuschen mit meinen Süßigkeiten glücklich gemacht habe, konnte ich bei der Dragshow Tamara Mascara und Luna Luu zujubeln. Auch meine Dragsisters habe ich während der Partypause nämlich ordentlich vermisst.
Eines muss ich dir noch verraten, Dorian – so zu feiern war befreiend. Ich glaube, nicht nur ich war so begeistert von diesem geilen Clubbing: Die Meute hat schließlich nicht erst am Ende geschwitzt, getrunken und gefeiert – 3G eben! ?

Ich hoffe, du bist beim nächsten Mal wieder dabei, wenn ich fortgehe! Diesen Spaß solltest du dir nicht entgehen lassen! Das nächste Clubbing steht schon an: Am Freitag, den 25. März 2022, findet im Camera Club in der Neubaugasse der KEN Club statt – mit Special Guest Star Katy Bähm aus Berlin – hier gibt es dafür Karten zu gewinnen: gayboy.at/infopool/all/3043/
Also bitte: „Lock the door, fire up the smoke machine and put on your heels – Let’s have a Kiki!“
Süße Grüße, deine Candy Licious“
Oh – und wie ich ihr Recht geben muss: Die Party im Flex stellt sich rasch als phänomenal heraus - der Dancefloor ist randvoll, das Publikum heiß. Als mein „Highlight“ des Abends entwickelt sich allerdings Folgendes: Der heterosexuelle 18-Jährige, mir bis dato unbekannte Mika kommt auf mich zu. „Hey Bro, sorry. Ich habe gerade mein Handy verloren.“ - Ich entgegne in etwa: „Okay, das tut mir natürlich leid für dich?“ - Er: „Kannst du mir bitte suchen helfen?“ – Ich habe ohnehin nichts „Besseres“ zu tun und helfe ihm halt dabei, das ganze Flex abzusuchen mithilfe meiner Handytaschenlampe. Natürlich fragen wir auch alle Securities und Barkeeper, von denen ich allein vier von vergangenen Parties her beim Namen kenne. Nach ca. 45 Minuten stellt sich dann natürlich heraus, dass sich das Handy die ganze Zeit in der Hosentasche seines Kumpels befunden hat… eh klar. ?

Mein Freund S. und ich verlieren uns am Ende leider aus den Augen, beide sind wir in den Fängen unserer vielen Bekannten gefangen… und auch Candy Licious ist zu einem nachträglich nicht mehr näher bestimmbaren Zeitpunkt plötzlich verschwunden – ich vermute mal sie vernascht den angeschmachteten Welcome-Shot-Boy. Ich dagegen lande noch kurz im Sass-Club am Karlsplatz, denn ein befreundeter Funktionär der politischen Konkurrenz entpuppt sich als Partymaus und zieht mich mit. Nach vielen, vielen Stunden des Entbehrens darf ich dann aber doch irgendwann wieder in mein Bett in Wien-Mariahilf fallen.

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2022-03-22|20:06 · von Redaktion1

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© Martin Darling

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Zuvor ereilt mich allerdings noch der Anruf von M., der sich ebenfalls gerade am Heimweg befindet – er war im Why Not und will mir berichten, was ich während meiner Abwesenheit dann noch verpasst habe: „Gleich neben dem Eingang links gab es einen großen Fotocorner, bei dem sich jeder Gast bleibende Erinnerungen kreieren konnte und fotografisch festgehalten wurde – da haben sich die Leute gestritten um den Gastgeber Markus Disper als Foto-Option: Die Männer haben sich gestapelt, das glaubst du mir nicht… Um Mitternacht hatten eigentlich ALLE bereits einen Vollrausch. Bis ins Morgengraue wurde gefeiert mit den „Villbergs“, deren Show auch extrem professionell aufbereitet war. Die Musik war gut, die Stimmung entspannt, die WCs voll, die Leute motiviert. Man hat einfach gemerkt, dass die Menschen raus wollen nach den vergangenen zwei Jahren. Im Why Not geht am kommenden Samstag, den 26. März 2022, ab 22 Uhr das „Dragaholic“ von Tamara Mascara über die Bühne. Sehen wir uns?“
So viele Partytermine, mir schwirrt der Kopf. „Schau‘ ma mal“, sage ich und verabschiede mich.

Dies ist kein Bericht absoluter Tatsachen. Gemäß der „künstlerischen Freiheit“ dürften einzelne hier beschriebene Begebenheiten leicht von der Wahrheit abweichen. Der Autor entschuldigt sich dafür untertänigst und freut sich über ähnliche zensurbedürftige Live-Erlebnisse mit allen Leser*innen.

Zuschriften an den Autor gerne via Mail mit Betreff „Kolumne Dorian“ an [email protected] oder auf Instagram an @whoisdoriangray

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