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Spanien: Bisexueller Mann muss Exfrau wegen Verschweigen seiner Sexualität Entschädigung zahlen

2020-10-21|09:41 · von Redaktion

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(c)Depositphotos/JanPietruszka

In einem Urteil, dass in ganz Spanien Empörung hervorgerufen hat, wurde ein bisexueller Spanier zur Zahlung einer Entschädigung in der Höhe von EUR 3.000 verurteilt. Er soll ihr seine Bisexualität verschwiegen haben. Die zuständige Richterin hat auch die Ehe, die bereits 2011 geschieden wurde, für nichtig erklärt.

 

Der Verurteilte, der Anwalt Javier Vilalta, nannte das Urteil gegenüber der Zeitung "El Mundo" als schrecklich. Im Verfahren hatte er sich bisexuell bezeichnet und von "gleichgeschlechtlichen Affären" vor der Ehe gesprochen. "Ich habe meine Frau nie betrogen. Ich war verliebt, als ich sie geheiratet habe", so Vilalta. "Meine Frau weiß, dass ich während der Ehe total heterosexuell war." Die Ehe wurde 2011 im gemeinsamen Einvernehmen geschieden, seine Sexualität hatte dabei keine Rolle gespielt.

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2020-10-21|09:42 · von Redaktion

Das Urteil hatte weitreichend Kritik hervorgerufen. Die LGBTQI-Organisation FELGTB nannte das Urteil reaktionär und einen gefährlichen Präzedenzfall. Auch die stellvertretende Ministerpräsidentin der Region Valencia, Mónica Oltra, kritisierte das Urteil und sagte, dass an der Zeit sei "längst überholte gesetzliche Regeln, die gegen die von der Verfassung garantierten Grundrechte verstoßen, abgeschafft werden".

 

Auch die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Verwerfung der Anklage ausgesprochen. Die Richterin verteidigte ihr Urteil mit dem Hinweis auf das Zivilgesetzbuch von 1889. Dort wird eine Annullierung der Ehe vorgesehen, wenn diese durch "Betrug" zustande gekommen sei. Da Vilalta seiner Exfrau seine Sexualität verheimlicht hatte, sei dies gegeben. Vilalta's Anwälte haben angekündigt in Berufung zu gehen.

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