Liebes Gayboy-Tagebuch,

Gestern war Tag 3. Und zum ersten Mal musste ich in der Früh mal richtig weinen, weil ich wusste, dass ich am Abend nicht wie sonst im ROPP Karaoke singen kann und meine Freunde*innen einfach nicht sehen werde.

Dieses Ungewissheit - wann ich das nächste Mal meine Freund*innen und meine Familie sehen - ist leider sehr belastend.

Aber: ich durfte mich ehrenamtlich einsetzten. Und zwar bei dem online Bauernmarkt markta.at, einer Seite, bei der man österreichische Produkte bestellen kann. Die haben einen Aufruf gestartet, dass sie helfende Hände brauchen für das Einpacken von Lebensmitteln. Auf der Website kann man online Lebensmittel kaufen, welche direkt vor die Haustüre gestellt werden. Und dadurch war mein Tag doch etwas angenehmer. Es tat gut etwas außerhalb der eigenen 4 Wänden zu tun.

Am Abend war ich dann doch noch kurz im ROPP, da wir offene Lebensmittel an die Mitarbeiter verteilt haben. Diese Situation war auch sehr merkwürdig, weil auch hier wieder diese Ungewissheit im Raum stand: Wann arbeiten wir wieder zusammen?

Als ich dann zu Hause war, habe ich mich wieder mit meinen Freunden zusammen telefoniert, das hat sehr gutgetan. Und das kann ich euch wirklich raten. Ruft alle an, die ihr hören wollt, schreibt ihnen und redet miteinander. Und macht es mit Videotelefonie – so könnt ihr euch auch sehen.

Letztendlich habe ich auf Facebook einen Kettenbrief geteilt, in dem steht, dass die Menschen Erinnerungen posten sollen und siehe da: es haben sehr viele wirklich lustige Erinnerungen geschrieben. Ein Bekannter aus Berlin hat als Kommentar nur: „KitKat“ geschrieben – „KitKat“ ist ein Club, in dem es ziemlich wild umher gehen kann. Und mit dem Typen bin ich dann auch mit nach Hause und dort ging es mit zwei anderen Männern noch ziemlich rund…Eine echt schöne Erinnerung an so einem Tag.

Und so hab ich meinen Tag mit einer geilen Erinnerung an Berlin abgeschlossen und freue mich, dass ich heute wieder bei markta.at helfen darf.

Alles liebe aus dem Wohnzimmer und #staysafe

Bernhard