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Interview mit Yoshi, Mr. Puppy Austria 2020

2020-02-14|13:04 · von bernhardl @ gayboy.at

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(c)Austrian Puppies

Was ist ein „Puppy“?

Pup-Play ist eine Unterordnung von „Petplay“. Ein Puppy ist also sehr devot und kann ein Herrchen haben, oder auch nicht. Manche Puppys haben ein sogenanntes Rudel, manche sind Einzel-Puppys, bzw. in der Puppy-Community auch „Lonely Wolves“ genannt. Ein Rudel besteht, wie der Name schon sagt, aus mehreren Puppys, die wiederum eine Rangordnung haben (Alpha, Beta und Omega). Alphas führen ein Rudel, Betas sind die Stellvertreter und Omegas sind die Frischlinge. Die Rudelgröße hängt wiederum vom sogenannten „Handler“ (Herrchen) ab, da es darauf ankommt wie viele Puppys er haben kann. Ein Handler kann auch gleichzeitig ein Master sein und neben seinen Puppys auch Slaves haben. Puppys sehen in der Regel in ihrem Rudel richtig Unterschlupf, sowas wie eine zweite Familie, in der sie sich Zuneigung holen können.

 

Bist du in einem Rudel?

Nein, ich bin derzeit ein Lonely Wolf, da ich gerade ein Rudel suche und mich auch noch gar nicht bereit dazu fühle in einem Rudel zu sein.

 

Wie ist Pup-Play entstanden?

Pup-Play ist aus der Richtung der Master-Slaves Schiene gekommen, aus der klassischen BDSM-Richtung. Da sich Slaves zum Teil auch als „Wölfe“ gesehen haben, wurde langsam daraus Dog-Play und daraus ist wiederum Puppy-Play entstanden. Puppy-Play ist die sanftere Variante von Dog-Play und nicht so streng. Bei Dog-Play muss der Dog ständig am Boden sein und aus einer Schüssel trinken und essen, darf nicht reden. Und es bedarf keiner Maske. Puppys sind meistens junge, unerfahrene Leute und deshalb geht es da nicht so streng einher. Die „Austrian Puppy Community“ wurde 2017 gegründet.

 

Welchen sexuellen Kontext hat Pup-Play?

Natürlich bezieht sich Pet-Play auf Sex. Die meisten Puppys brauchen ihren Headspace (Maske) um sich als Sub (aus submissive) fühlen zu können. Hin und wieder sogar als Dom (aus dominant). Manche Puppys brauchen gar keinen Sex, bei denen liegt das Rumspielen und Miteinander im Vordergrund.

 

Welche Erwartungen hast du jetzt an den Titel „Mr. Puppy Austria 2020“?

Ich möchte damit zeigen, dass auch junge unerfahrene Puppys so wie ich es bin, bei so einer Wahl mitmachen und gewinnen können. Mein Pup-Alter ist nicht mal 1 Jahr. Ich möchte auch anderen zeigen, dass Pup-Play nicht nur Sex bedeutet, auch wenn es dazu gehört. Vielleicht schaffe ich es auch andere zu ermutigen das auszuprobieren. Ich hoffe auch, dass ich viel Neues erlebe und spannende Erfahrungen dadurch sammle.

Weiters möchte ich die Austrian Puppy Community weiter aufbauen und versuchen auch in anderen Städten zu verbreiten.

 

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2020-02-14|13:07 · von bernhardl @ gayboy.at

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(c)Austrian Puppies

Sieht sich die Puppy-Community innerhalb der LGBTI-Community?

Eigentlich ist die Puppy-Community eine eigene Community innerhalb der Pet-Play Community. In dieser gibt es wiederum nicht nur schwule Männer, sondern auch Frauen, bzw. Heteros. Aber gerade ich als Mr.Puppy Austria möchte ich mich der Community präsentieren. Deshalb gehe ich auch auf diverse Veranstaltungen wie den Regenbogenball, und besuche Clubbings und Lokale. Und trage dabei den Titel in vollen Ehren. So können wir auch zeigen, dass auch wir Menschen sind und können anderen davon erzählen. Fast so wie in der Drag-Community.

 

Wie kann man(n) ein Puppy werden?

Jede*r kann ein Pup werden, aber man muss auf das devote stehen. Vor allem wenn man auch ein Herrchen, bzw. einen Handler hat. Wenn man dem dann nicht zuhört, bzw. die Rolle nicht mitspielt hat es wenig Sinn. Ich rate jedem Frischling, dies zu Hause auszuprobieren, und am besten mit einem der schon Ahnung hat. Was auch hilft, sich dabei vorzustellen ein kleiner Hund oder ein Welpe zu sein.

 

Warum wolltest du ein Puppy werden?

Ich wollte etwas Neues ausprobieren, und habe auch außerhalb der Puppy Community immer wieder mal meine Erfahrungen gesammelt. Damals hatte ich aber einen anderen Puppy Namen. Den Reiz an dem Fetish habe ich während meiner Zeit als Dragqueen entdeckt. Und so richtig in die Puppy Community eingeführt wurde ich von meinem Pup-Bruder Spark.

 

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2020-02-14|13:06 · von bernhardl @ gayboy.at

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(c)Austrian Puppies

Mit welchen Problemen ist die Puppy-Community konfrontiert?

Wir werden meist missverstanden, bzw. gerade in der Fetisch-Community oft kritisiert. Da wir eben einen anderen Fetisch haben gibt es immer wieder Beschwerden wie „Die Puppys sind zu laut oder zu verspielt oder gar nervig.“ Manche Leute sind einfach überfordert, wenn auf einmal ein Puppy vor ihnen ist und gestreichelt werden will. Viele finden uns dann auch noch zu jung. Aber deswegen ist es auch gut, dass Puppys auch ohne Masken weggehen, um zu zeigen wer dahinter steckt.

 

Wer gibt dem Puppy die Namen?

Es ist manchmal gleich wie bei den Drag-Queens, dass die Namen gegeben werden. Aber ich habe mir meinen Namen „Yoshi“ selbst ausgesucht. Ich wollte immer der verspielte junge Husky-Pup sein und ich finde, dass der Name Yoshi das gut wiederspiegelt. Aber im Grunde hat ein Puppy erst dann einen richtigen offiziellen Namen, wenn dieser vom Handler gegeben wird. Und wenn man einen eigenen Namen hat muss dieser vom Herrchen bestätigt werden. Es gibt auch in Deutschland Puppy-Taufen, wenn einem neuen Puppy ein Name gegeben wird. Aber das ist bei uns in Österreich noch nicht so üblich.

 

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2020-02-14|13:05 · von bernhardl @ gayboy.at

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Wie wird man ein Handler/Herrchen?

Handler wird man, wenn man entweder ein Master von Slaves ist, oder schon mal ein Puppy war. Wenn man mal in einem Rudel war, und aus dem Rudel rausgeht, kann man mit seiner Vorerfahrung sein Wissen weitergeben. Meistens sind Handler jene, mit der BDSM Welt sehr gut vertraut sind.

 

Was kostet es ein Puppy zu sein?

Die Masken, die nicht zwingend notwendig sind, kosten ab 30,- aufwärts, aber was man braucht sind Knie und Händeschoner, da man schon viel am Boden ist. Und auch im Freien auf allen Vieren spielt.

 

Hast du für unsere Leser*innen einen Abschlusssatz?

Mein Motto lautet: Be proud of your Fetish – don't play a Pup – be a Pup!

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