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Die beliebte Dating-App Grindr verstößt massiv gegen Datenschutzverordnung

2020-01-15|16:58 · von Redaktion

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Depositphotos/vdovichenko

Grindr, aber auch OKCupid und Tinder, verstoßen laut einer Studie massiv gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Der norwegische Verbraucherrat (Forbrukerrådet) wirft in einer Untersuchung von Apps und deren Verarbeitung, bzw. Weitergabe von persönlichen Daten an Werbetreibende, diesen nun vor, gegen die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union zu verstoßen.


Grindr wurde hier vom Verbraucherrat als "Out of Control" eingestuft. So teile Grindr über eine integrierte automatische Schnittstelle Daten mit Werbenetzwerken. Zu den geteilten Informationen gehören die Ortsdaten, teilweise aber auch Profilinformationen und IP-Adresse.

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2020-01-18|07:45 · von Redaktion

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Forbrukerrådet

Es gibt zwar ein Opt-out, also eine Ablehnung der Datenweitergabe und des Trackings, dies müssten die User aber selbstständig innerhalb der Einstellungen im jeweigen Betriebssystem tun - was tatsächlich die wenigsten User tun. Grindr biete seinen Usern kaum Auswahlmöglichkeiten oder gar Aufklärung über die Datennutzung, kritisiert der  Verbraucherrat. Offenbar gibt Grindr auch Daten weiter, wenn ein User die Opt-out Funktion gewählt hatte.

Das Ziel von Grindr und seinen Werbepartnern ist der Werbeverkauf in Echtzeit, jedoch auch ein unkontrollierbares Tracking, denn auch die direkten Werbenetzwerke geben die Daten an andere Werbetreibende weiter. Durch die unkontrollierte Mehrfachweitergabe können diese Daten somit an "repressive Regierungen/Personen" geraten. Dazu gibt es leider bereits bekannte Fälle, so haben z.B. in Ägypten Behörden Grindr genutzt um Schwule ausfinding zu machen. Auch verwenden fast alle untersuchten Apps eine Facebook-Schnittstelle, geben somit auch Informationen an dieser Stelle weiter.

 

 

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2020-01-18|07:45 · von Redaktion

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Forbrukerrådet

Forbrukerrådet kommt in der Studie zu dem Schluss, dass "die Werbebranche systematisch gegen das Gesetz verstößt". Somit haben Verbraucher, trotz Datenschutz-Grundverordnung, "keine Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, welche Unternehmen ihre Daten verarbeiten und wie sie gestoppt werden können".

 

Das europäische Datenschutzzentrum noyb, dass sich an der Analyse beteiligt hatte, sagte in einer Pressemitteilung: "Jedes Mal, wenn du eine App wie Grindr öffnest, erhalten Werbenetzwerke deinen GPS-Standort, Gerätekennungen und sogar die Tatsache, dass du eine Dating-App für Homosexuelle benutzt. Dies ist eine eklatante Verletzung der EU-Datenschutzgesetze". In Norwegen wurde nun gegen Grindr bereits wegen Verletztung der Datenschutzverordnung Beschwerde eingelegt. Noyb wird dies auch bei der österreichischen Datenschutzbehörde tun.

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