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Queen of Drags - Recap Episdoe 1

2019-11-15|13:15 · von Rene K.

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@ProSieben/Martin Ehleben

Lasst uns gleich zu Beginn den Elefanten im Raum ansprechen - RuPaul's Drag Race. Queens of Drag borgt fast das komplette Konzept von Drag Race, mit einigen Ausnahmen (kein Runway, keine Mini-Challenge, kein Lipsync-for your-Life, ein Publikum), ohne jemals einzugestehen, dass Drag Race existiert.

 

Im Gegenteil, es wird mehrfach insistiert, dass es nun ENDLICH eine Sendung gibt, die Drag Queens eine Plattform bietet, sich und ihre Kunst einem breiten Publikum zu präsentieren. Als ob nicht alle Staffeln von Drag Race auf Netflix zu finden sind.

 

Das Beharren auf die Einzigartigkeit von Queen of Drags ist aus Lizenz-Sicht verständlich, aber unaufrichtig. Das Format würde es nicht geben ohne den globalen Erfolg von Drag Race. Nicht, dass es nicht gut ist, ein deutschsprachiges Format zu haben. Auch deutsche Drag Queens haben eine Plattform verdient. Und die Sendung funktioniert am besten, wenn sie sich auf die Queens konzentriert. (Randnotiz: Warum besteht die Jury darauf, die Teilnehmer Drags zu nennen? Was soll das heißen? Hat RuPaul ein Copyright auf das Wort Queens? Schickt die Queen of England RuPaul Honorarchecks? So viele Fragen.)

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2019-11-15|13:57 · von Rene K.

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@Facebook/Catherrine Leclery

Die Queens wissen was von ihnen erwartet wird, und liefern Drama, Streitigkeiten und ehrliche Bekenntnisse zu den Problemen und Anfeindungen, denen sie im Alltag nach wie vor ausgeliefert sind. Hier kommt Queen of Drags auch am ehesten an Drag Race heran, denn die Lebensgeschichten, Kämpfe und Siege der Queens, das Menschliche an ihren Geschichten ist, was so eine Sendung groß macht.

 

Und einige Queens bringen sich bereits in Pole Position. Catherrine Leclery hat sich souverän als Favouritin etabliert. Ruhig, überlegt, professionell und sich und Ihrer Rolle in queerer Geschichte bewußt, ist sie der ruhende Pol und einer der besten Perfomer bisher. Ich denke man kann guten Gewissen behaupten, dass sie uns bis ins Finale begleiten wird. Auch Bambi Mercury, mit ihrer Hommage an Gender Bending und Queerness, hat sich fix vorn im Wettbewerb eingereiht. Und mit Katy Bähm gibt es die Queen, die mit Bitchiness und Drama-Pontential lang dabei sein wird.

 

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2019-11-15|13:52 · von Rene K.

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@Facebook/Yonce Banks

Was uns zu den Auftritten bringt. Insgesamt muss man sagen: Meh. Ob es an der unbekannten Location liegt, den Kameras oder der Jury, die meisten Auftritte sind so so la la. Catherrine, Bambi, Katy und Yonce Bank sind bmit Abstand die besten Performer. Gastjurorin Oliva Jones zeigt dann auch, was der Sendung vor allem fehlt: Eine Drag Mutter, die weiß wovon sie spricht und die harte Arbeit dahinter kennt. Und die das alles nicht zu ernst nimmt. Ihr Witz über Yonce Banks' Medium Tuck ("Kitzler wie eine Bratwurst") war der LOL Moment der Folge und verdient sein eigenes Meme.

 

 

Heidi Klum, deren Teilnahme davor heftig umstritten war, muss einem fast leid tun. Sie ist offensichtlich außerhalb ihrer Komfortzone und wirkt oft verloren. Sie spricht von lashes und so, was offenbar ihr Wissen um Drag umfasst. Eine Michelle Visage ist sie nicht. Nicht das kein Platz wäre für einen weiblichen Juror. Enie van de Meiklokjes oder Ina Müller hätten nicht nur einen stärken Bezug zur LGBTQ Szene und Camp, sondern könnten in ihrer Kritik substantiell etwas beisteuern. Kaulitz und Wurst schlagen sich besser, aber alles in allem wirkt die Jury recht altbacken. Dies ist besonders auffällig und peinlich wenn Jones ganz lässig die Jury dominiert. Wieso niemand auf die Idee gekommen ist, sie zu einem fixen Jury-Mitglied zu machen ist mir ein Rätsel.

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2019-11-15|13:32 · von Rene K.

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@Facebook/Janisha Jones

Aber so haben wir eine Yonce als Gewinnerin, was bereits Konfliktpoential und Rivalität für weitere Folgen mit Katy ahnen lässt. Und wir sagen tschüss zu Janisha Jones, deren Performance ich persönlich mehr in der Mitte des Rudels angesiedelt hätte, aber mich fragt ja keiner.

 

Fazit: Eine Sendung, die ihr Gleichgewicht noch nicht gefunden hat.

 

Note: 3

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