Pride Month – Coming Out
Zum Pride Month positive Geschichten zum Stolz sein. Unser Redakteur ReneK erzählt von seinem Coming Out und seinem ersten Mal.
Stell Dir vor, Wien 2000. Ich war mit 19 Jahren in einer Sackgasse gelandet. Ich hatte maturiert und zu studieren begonnen, aber festgestellt, dass das Studium nichts für mich war. Ich war arbeitslos und wusste nicht was ich machen wollte. Die Gewissheit, dass ich schwul bin nahm immer mehr zu, aber in den Kinderschuhen des Internets war es schwer jemanden zu treffen oder sich auszutauschen. Meinen ersten Internetanschluss hatte ich erst 6 Monate nach meinem Outing.
Meine beste Freundin, nennen wir sie K, war ebenfalls in einer Krise, sie musste die Matura wiederholen. Gemeinsam zogen wir nun jeden Freitag und Samstag durch die Stadt und tranken unsere Probleme weg. Ich kenne K und ihre Eltern seit Kindertagen und übernachtete dann bei ihr. Tagsüber sahen wir fern und machten uns Abends zum weggehen fertig.
Verkatert kam ich am Sonntag nach Hause, nur um die graue Masse an Wochentagen vor mir zu haben. Diese irgendwie zu überstehen und dann ab Freitagabend wieder trinken und tanzen war das Ziel.
An einem dieser Abende, es war Samstag, war ich bereits leicht betrunken. Es war gegen 2 Uhr früh, die Bar bald schließen. Plötzlich stand einer der Kellner vor mir und lächelte mich strahlend an. Er fragte mich, ob ich einen Lollipop kaufen wollte, eine Masche um mit mir ins Gespräch zu kommen.